Na toll. Freitag Mittag hört man solch eine Nachricht besonders gerne. Unsere Frau Müller aus dem Büro rief an und berichtete, dass der Ordner vom Heim 129 plötzlich nicht mehr zu sehen ist.
Seit 10 Jahren haben wir alle Ordner mit Fotos und Briefen der Kinder in einer „Cloud“ abgelegt. Also in einem Speicherplatz im Internet. Wir haben dafür damals „Microsoft OneDrive“ ausgewählt, weil das ja schon nahtlos in jedem Windows Computer integriert ist. Auf die Art und Weise haben sowohl die Heime in Brasilien wie auch wir in Deutschland Zugriff auf dieselben Daten. Kopiert das Heim neue Fotos in einen Ordner eines Patenkindes, so haben wir diese wenige Minuten später schon zur Verfügung. Das hat 10 Jahre lang perfekt funktioniert.
Zum ersten Mal hatten wir damit aber im letzten Sommer Probleme, als das Heim 125 einen neuen, zweiten Computer bekam. Ein Notebook mit Windows 11. Plötzlich wurden die Daten nicht mehr „synchronisiert“, also sowohl in der Cloud wie auch auf allen verbundenen Rechnern als Kopie im Ordner bereitgestellt, sondern nur noch als „Weblink“. Also im Internet und nach zusätzlicher Anmeldung. Damit war aber unser System der Arbeit nicht mehr möglich. Das Problem ließ sich auch nach zig Versuchen und neuen Installationen nicht lösen. Letztendlich ging der Computer dann mit einer anderen Installation an das Heim 128 in Manaíra und funktioniert dort.
Ja und im letzten Herbst bekam nun unsere Frau Müller im Büro in Limburg einen neuen Computer. Auch mit Windows 11. Das ging nun einige Monate lang gut, aber Ende der letzten Woche plötzlich: Das Heim 129 ist weg und nur noch als „Weblink“ aufzurufen.
Es scheint also, als hätte Windows 11 ein Problem mit der Synchronisation von OneDrive. Ein bisschen gegoogelt und dann tauchen viele Berichte anderer User auf, die seit Monaten die gleichen Probleme haben. Seit über einem Jahr wird schon von Problemen zwischen Windows 11 und OneDrive berichtet. Es kommt leider von Microsoft keine Lösung zu dem Thema…
OK, wir brauchen aber eine Cloud Lösung, damit wir weiterhin mit den Heimen die Daten schnell und sicher austauschen können. Fast 1 Jahr lang suchen wir schon eine Alternative, denn OneDrive ist für uns auch mit Kosten verbunden. Zunächst gab es nichts, was wir als Ersatz benutzen konnten. Nun also erneut ein Versuch und diesmal sieht es gut aus. Wir stellen nun um auf eine andere Cloud. Diesmal die „Open-Source“ Lösung „NextCloud„, die nicht von einer „Firma“ kommt, sondern von „Enthusiasten“ die diese ständig verbessern.
Die Daten werden dann nicht mehr auf den Servern von Microsoft „gehostet“, sondern bei „WolkeSicher“, einem Anbieter in Deutschland, der natürlich auch den Anforderungen der DSGVO unterliegt. (…was bei OneDrive nie so wirklich geklärt war…)
Durch diese Umstellung verlieren die Weblinks, die unsere Online-Paten haben, zwangsläufig ihre Gültigkeit. Möchten Sie also weiterhin online auf den Ordner Ihres Patenkindes zugreifen, so melden Sie sich bitte über unser Kontaktformular.
Da wir von Ihnen keine E-Mail Adresse speichern, können wir von uns aus NICHT einfach neue Links an Sie verschicken. Auch nicht auf Ihren Anruf hin.
Bitte melden Sie sich also über das Kontaktformular, wenn Sie feststellen, dass Sie keinen Zugriff mehr auf den Ordner Ihres Patenkindes haben.
Nachtrag am 12.03.2025: Inzwischen wurden sämtliche Daten aller Heime in unsere neue NextCloud übernommen. Also können wir nun auch wieder neue Links zum Ordner des Patenkindes verschicken. –> Kontaktformular

Na super. Beim Besuch einer Familie, die bei uns nach Hilfe angefragt hatte, bekam unsere Mitarbeiterin fast einen Schock als sie dieses Mädchen sah. Offenbar ist die Benutzung einer Zahnbürste im Leben dieser Familie nicht vorgesehen.
Alle Familien von Patenkindern werden mindestens 1 mal im Jahr überraschend, also ohne vorherige Ankündigung besucht. Bei dieser „Visita surpresa“ wird immer auch kontrolliert, ob ausreichend Zahnbürsten vorhanden sind. Ob diese letztendlich auch benutzt werden können wir natürlich nicht auch noch überprüfen, aber die Wahrscheinlichkeit ist deutlich größer.
Wir veranstalten in jedem Jahr Schulungen in unseren Heimen, die vor Zahnärzten durchgeführt werden. Dabei erhalten die Familien auch kostenlos neue Zahnbürsten und Zahnpasta. Die Zahnärzte sehen auch kurz in jeden Mund und empfehlen ggf. eine Behandlung. Natürlich kann es trotzdem passieren, dass es Probleme gibt, die nur in der Praxis des Zahnarztes gelöst werden können. Das bezahlt eigentlich der Staat. Aber dann hat man oft monatelange Wartezeiten, bis man endlich dran kommt. Schneller geht es, wenn man die Behandlung selbst bezahlt. Und so machen wir von Rette ein Kinderleben e.V. das, wenn es schnell gehen muss. Früher haben wir erst den jeweiligen Paten gefragt, ob er die Behandlung für sein Patenkind finanzieren könnte, aber inzwischen sind wir davon weg gegangen und bezahlen solche Behandlungen aus unserer „Gesundheitskasse„.
Dafür gehen zum Glück ab und zu allgemeine Spenden an den Verein auf unserem Konto ein und so können wir schnell helfen. Mit Zahnschmerzen will man sicher nicht wochenlang auf einen Termin warten…
Das Kind oben im Bild hat bislang noch keinen Paten. Wäre das was für Sie, dieser Familie zu helfen?

Die Schule ging im Februar, nach dem Ende der Sommerferien, wieder los. Und wie in jedem Jahr haben unsere internen Patenkinder wieder Schulmaterial von uns bekommen. Neue Bücher, Stifte, Schreibmaterial und auch neue Schultaschen, denn diese halten leider nur wenige Monate, aufgrund der einfachen Qualität. Auch das wird aus allgemeinen Spenden an den Verein bezahlt.

Zu Weihnachten wurden die allermeisten Patenkinder natürlich mit Sonderspenden bedacht. In dieser Zeit „explodiert“ die Arbeit in unseren Heimen, denn es müssen nicht nur die Einkäufe zu diesen Sonderspenden durchgeführt werden, sondern auch die Dankesbriefe geschrieben werden. Daneben fallen noch Besuche in den Schulen um die Leistungen am Schuljahresende zu erfragen und dieserse andere „Jahreabschlußarbeiten“ an. Aber: Kein Problem, das ist zwar eine stressige Situation, doch am Ende gibt es immer viele glückliche Kinder.
Es kommt aber auch vor, dass Paten es etwas „zu gut“ meinen und Beträge von z.B. 400-500€ Spenden. OK, darüber freuen wir uns alle, aber einem kleinen Kind einen Betrag zur Verfügung stellen, den sein Vater im gesamten Jahr nicht verdienen kann? Wir haben zusammen mit den Heimen und mehreren Familien entschieden dass es mehr Sinn macht, das Geld nur zu einem kleinen Teil für „Weihnachtsüberraschungen“ auszugeben und den größten Teil auf ein „Conta poupança“ (Sparkonto) einzuzahlen. Das Geld ist also dafür festgelegt, dem Patenkind nach seinem 18. Geburtstag zur Verfügung zu stehen. Oftmals beenden Patenkinder im Alter von 19 Jahren die Mittelschule (Ensino médio) und wollen dann weiter an einer „Faculdade“ studieren. Das kostet monatlich Geld und daher ist mit einem solchen Konto eine sehr gute Voraussetzung geschaffen, dass das mit dem Studium später nicht am finanziellen scheitern wird.

in unserem Heim 126 in Triunfo-PE haben wir Platz für 2 weitere „interne“ Patenkinder geschaffen. Dazu haben wir 2 „Beliche“ gekauft. Doppelstockbetten würde man bei uns sagen.
Leider ist es gar nicht mehr so einfach, „interne“ Kinder im Heim zu haben. Viele Familien wollen nicht , dass ihr Kind im Heim lebt, denn dann verlieren sie ja den monatlichen Einkaufscoupon. Aber in einigen Fällen sind die schulischen Leistungen von Patenkindern unterdurchschnittlich und dann legen wir sehr großen Wert darauf, dass dieses Kind zu uns ins Heim kommt, wo wir die Möglichkeit haben, mit Nachhilfeunterricht zu unterstützen.

Dabei würde es in so vielen Fällen wirklich besser sein, wenn ein Kind die Chance bekommt in unser Heim zu kommen. Hier ein eigentlich ziemlich typisches Foto, wie es oftmals zu Hause aussieht:
